16.02.2016
Gegen den Lügenpresse-Ruf
Der Kirchenbote, die Verlagsgruppe Bistumspresse und das katholische Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses, kurz ifp, suchen noch bis zum 1. März Auszubildende. In ihrem „Volo-Blog“ geben angehende Journalisten Einblicke in den Alltag und die Arbeitsweise von Reportern und Redakteuren.
Seien wir ehrlich: Wir Journalisten haben in diesen Tagen nicht den allerbesten Ruf… Doch egal ob berechtigt oder nicht, die zum Teil doch recht ungezügelten Schimpftiraden setzen vor allem jungen Journalisten, die sich noch kein dickes Fell zugelegt haben, besonders zu. In Zeitungsbeiträgen, Diskussionsrunden, Fernsehsendungen und Internetforen werben sie unermüdlich für neues Vertrauen in unsere Zunft. Auch mit ihrem „Volo-Blog“ (abgeleitet von Volontariat, so heißt die Ausbildungszeit von Reportern und Redakteuren) wollen die angehenden Journalisten des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) „Transparenz schaffen und verloren gegangenes Vertrauen irgendwie zurückgewinnen“, sagt Lisa Mathofer.
Die zum Teil recht tiefen Einblicke in Lebens- und Gefühlswelten, Alltag und Arbeitsabläufe von Journalisten sollen helfen, unser angekratztes Image wieder aufzupolieren. Zumindest schaden könne es ja nicht, „den Leuten durch den Blog Einblicke in die ‚Lehrstube‘ dieses doch manchmal verhassten Berufsbildes zu geben und zu zeigen: ‘Guckt mal, unsere Schüler lernen hier wie guter Journalismus funktioniert‘“, sagt Mathofer. Die 1987 in Essen geborene Frau ist aktuell Volontärin bei der Verlagsgruppe Bistumspresse, die den überregionalem Mantelteil von etlichen katholischen Kirchenzeitungen herausgibt. Davor war sie ein Jahr beim Kirchenbote in Osnabrück. Ihre grundlegende Ausbildung aber erhält sie am ifp in München.
Auch ein paar prominente Journalisten hat das ifp bereits hervorgebracht
Das Institut, das in dem ehemaligen Kapuzinerkloster St. Anton untergebracht ist, gilt als eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Journalisten in Deutschland und verfügt neben zahlreichen Seminarräumen auch über ein eigenes Fernseh- und Hörfunkstudio sowie moderne Schnittplätze, sagt Lisa Mathofer. „Getragen wird das ifp von der Deutschen Bischofskonferenz.“ Was im Klartext so viel heißt: Von dort kommt die Kohle.
Die Besonderheit des Instituts liegt in seinem kirchlichen Charakter. „Wir strebten immer nach höchstmöglicher Professionalität und haben stets den Ehrgeiz gehabt, zu den ersten Adressen in der Journalistenausbildung zu gehören“, sagt Jesuitenpater Wolfgang Seibel, der das ifp von 1968 bis 1991 geleitet hat. Tatsächlich hat die Journalistenschule – zum Beispiel mit Heribert Prantl, dem aktuellen Politik-Chef der Süddeutschen Zeitung oder Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer - bereits einige prominente Absolventen hervorgebracht.
Der nächste ifp-Ausbildungsjahrgang beginnt zwar erst am 1. Oktober 2016. Doch Bewerbungsschluss dort sowie beim Kirchenboten und der Verlagsgruppe Bistumspresse ist bereits der 1. März 2016. Anders als viele denken, ist ein abgeschlossenes Studium auch keine „zwingende“ Zugangsvoraussetzung. Vor allem aber das „Schreiben“ sollte einem schon im Blute liegen. Auch eine gute Allgemeinbildung sowie eine ungebrochene Neugierde für den Menschen, das Leben mit all seinen Rahmenbedingungen haben sicher noch keinem von uns geschadet…
Und weil das Institut - eben anders als andere Schulen und Universitäten – nicht im spirituellen luftleeren Raum agiert, sondern fest im Christentun und dessen humanistischen Werten – wie Toleranz, Nächstenliebe und Respekt - verankert ist, bietet das ifp seinen Stipendiaten und Volontären während der Ausbildung immer mal wieder auch geistliche Angebote – etwa Besinnungswochenenden - an. Also, worauf warten Sie noch, zeigen Sie den „alten Hasen“ was eine journalistische „Harke“ ist und bewerben Sie sich. Jetzt!
Ihr Webreporter Andreas Kaiser