23.11.2011
KiZ-Tipp: Kanarienvogelmuseum in St. Andreasberg
Gelbe Gesangstalente
In Sankt Andreasberg retteten Kanarienvögel durch ihr Verstummen Bergleute vor dem Ersticken im Stollen. Sie waren Einnahmequellen für arme Familien und brachten dem Ort große Beachtung ein. All das kann man im „Harzer Roller Kanarien-Museum“ erfahren.
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31 Kanarienvögel haben im Harzer Museum ein Zuhause. Foto: privat |
In nur elf Räumen finden Besucher 500 Käfige, 31 lebende Exemplare und viele Informationen. Die mehr als 150-jährige Geschichte der Rasse „Harzer Roller“ ist nicht nur für Vogelkenner interessant.
1806 lässt sich der erste Vogelhändler in St. Andreasberg nieder. Um 1850 war die Stadt das Zentrum der Harzer Vogelzucht. Viele Familien beschäftigten sich mit den kleinen Vögeln. Bekanntheit hatten die durch ihren lieblichen Gesang erlangt, den ein Bergmann durch verschiedene Methoden und Züchtungen verbessert hatte.
Zahlreiche Menschen interessierten sich daraufhin für die „Harzer Roller“, selbst Bestellungen aus Amerika wurden aufgenommen. Heimische Bergarbeiter und ihre Familien konnten sich durch Zucht, Haltung und Käfigbau Geld zu dem kargen Arbeiterlohn verdienen. Die Vögel waren eine gute Einnahmequelle.
Wie die Tiere in den Harz gekommen sind, warum die Zucht fast komplett zusammenbrach und jetzt eine Renaissance erlebt und was es mit dem besonderen Namen „Harzer Roller“ auf sich hat, erfahren die Besucher in dem weltweit einzigen Kanarienvogel-Museum. Sie können selbst einen Vogelkäfig bauen, verschiedenen Gesangsformen lauschen und Vogelzüchterpokale bewundern. In dem ehemaligen Bergwerkshaus gibt es in nostalgischer Atmosphäre lebendig gewordene Vogelgeschichte.
Das „Harzer Roller-Kanarien-Museum“ hat bis auf Heiligabend und Neujahr täglich von 9 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr geöffnet (geschlossen an den Adventssontangen). Führungen sollten angemeldet werden.
Kontakt: Am Samson 2, 37444 Sankt Andreasberg, Telefon: 0 55 82/12 49