20.09.2016
Magazin von und für kluge Köpfe
Dahinter steckt immer ein kluger Kopf, so lautete vor Jahren der Werbespruch für die FAZ. Aus einem ähnlichen, intellektuellen Holz muss auch die Leserschaft vom „sinnstiftermag“ gestrickt sein. Immerhin hat das Internet-Magazin, das an der Schnittstelle von Kirche, Kommunikation, Medien und Öffentlichkeitsarbeit agiert, vor kurzem seinen zehnten Geburtstag gefeiert.
Dahinter steckt immer ein kluger Kopf, so lautete vor Jahren der Werbespruch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. So ähnlich (nämlich klug) muss wohl auch die Klientel des sinnstiftermags sein, das nunmehr seit etwas mehr als zehn Jahren online zu beziehen ist.
Erst jüngst ist die 21 Ausgabe mit dem Titel „der mediale kirchliche Analphabetismus“ dieser zuweilen durchaus anspruchsvollen Zeitung erschienen, die es inzwischen auf rund 5.000 treue Leser pro Ausgabe bringt. Als Fach- und Debattenmagazin an der Schnittstelle Kirche, Medien und Öffentlichkeit jedenfalls ist das sinnstiftermag inzwischen kaum noch wegzudenken. Während in der aktuellen Ausgabe Erik Flügge, der Erfinder des Formats „Valerie und der Priester“ mal wieder seine schmissigen Thesen („die Kirche verreckt an ihrer Sprache“) über die mangelnde Kommunikations- und Unterhaltungsbegabung der meisten Priester verbreiten darf, wird sich die 22. Ausgabe des Magazins, die im November erscheint, mit modernem „Storytelling im Netz“ befassen. Kritiker warfen dem Magazin angesichts solch spezieller Themenwahl und so mancher Fremdwortfestivals in den Beiträgen zwar immer mal wieder eine leichte Hochnäsigkeit vor. Doch genau so soll das wohl sein, wenn man den Ruf des „Intellektuellen“ zu verteidigen hat.
Die Macher selbst sehen sich als ein Zusammenschluss von Zeitanalytikern, Werbern, Designern und Fotografen. Zu Wort kommen aber auch – neben gestandenen Journalisten wie zum Beispiel Heribert Prantl von der Süddeutschen und Joachim Frank, dem Chefkorrespondenten für die DuMont-Abotitel Kölner Stadt-Anzeiger, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung Halle – immer mal wieder Öffentlichkeitsarbeiter der katholischen und evangelischen Kirche sowie großer Hilfswerke. Sogar (Ex-)Würdenträger wie Margot Käßmann, Rainer Maria Woelki oder der Trierer Bischof Stefan Ackermann, der ja zugleich der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz ist, äußern sich gelegentlich.
Was ist "sinnstiftermag" überhaupt?
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Ein Blick ins Archiv: die letzten Ausgaben des sinnstiftermags. Screenshot: Andreas Kaiser |
Aber was ist dieses „sinnstiftermag“ eigentlich? Nun, zum ersten ist es kostenlos, und das ist heute, in Zeiten in denen Qualitätsjournalismus im Internet immer teurer wird, ja schon mal eine ganze Menge. Ansonsten ist sinnstiftermag - wie der Name („mag“) bereits andeutet - ein Magazin. Und zwar eines, das über Kirche und Kommunikation reflektiert. Zudem ist es ein „Radar zur Ortung interessanter Themen und Menschen im kirchlich-medialen Umfeld, wie es im Selbstverständnis des Journals heißt.
Es erscheint pro Jahr zwischen einem und dreimal. Seit der Gründung im Jahr 2006 haben inzwischen etwas mehr als 150 verschiedene Autoren für sinnstifter geschrieben. Abonniert wird es von rund 1.000 Personen, gelesen immerhin von 5.000 Menschen pro Ausgabe. Darunter viele prominente Katholiken wie etwa Matthias Kopp, der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Auf die Schelte des Debattenmagazins, die Kirche habe insgesamt doch recht ungeschickt auf den Missbrauchsskandal reagiert, antwortete er einst mit den Worten: „Wir sind als Kirche kein Dilettantenverein in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, auch wenn wir manche Erwartungen enttäuschen, die an uns gestellt werden“.
Für Soziale Netzwerker besonders interessant könnte die Ausgabe 19 gewesen sein. Hier beschäftigten sich die Autoren mit dem Thema Kirche und Glaube auf YouTube. Spannend sind auch die Fragen. „Welche Zielgruppen spricht Kirche heute noch an?“ oder „Was zeichnet starke Glaubenszeugen aus?“. Ausgabe 14 setzte sich übrigens mit der christlichen Blogosphäre auseinander, über die wir hier an etlichen anderen Stellen auch schon berichtet haben… In diesem Sinne. Bitte weitermachen, werte Kollegen: Tolle Themen!
Ihr Webreporter Andreas Kaiser