17.08.2012
Dialogprozess im Bistum
Zweite Runde für den Dialog
Ein Jahr des Hinhörens – das soll nach dem Wunsch von Bischof Norbert Trelle das Jahr 2012 sein: ein Auftakt zum Dialog über die Frage, welche Impulse das Bistum Hildesheim braucht. Elisabeth Eicke ist der Ansicht, dass dieser Dialog auf einem guten Weg ist.
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Rückblick auf den 3. Oktober 2011: Auftakt für den bis zum Jahr 2014 andauernden Dialogprozess im Bistum Hildesheim. Im Bild: Elisabeth Eicke, die Vorsitzende des Diözesanrates. Foto: Wala |
Rückblick auf den 3. Oktober 2011: Erstmals tagen Priester- und Diözesanrat gemeinsam – auf Einladung von Bischof Norbert Trelle und ergänzt um die Abteilungsleiter des Bischöflichen Generalvikariates. Im Mittelpunkt steht eine Frage, die kaum umfassender sein kann: „Wie können wir einen Dialog um die Zukunft unserer Kirche führen?“
„Hinhören – Mitteilen – Wahrnehmen“
In Arbeitsgruppen verfeinern die gut 60 Teilnehmer die Frage, nennen Gesprächsthemen, erörtern Vorgehensweisen – und schnell schält sich ein Gedanke heraus: Es braucht ein Jahr des Hinhörens. 2012 sollen Gespräche geführt werden – mit Menschen inmitten der Gottesdienstbänke, aber auch mit denen, die weit weg vom Kirchturm sind. Die Vorsitzende des Diözesanrates, Elisabeth Eicke, wünscht sich dabei einen Dreischritt: „Hinhören – Mitteilen – Wahrnehmen“.
Hinhören – das haben Bischof Norbert Trelle und weitere Mitglieder der Bistumsleitung wörtlich genommen. Jedes der 18 Dekanate des Bistums wurde besucht, Argumente ausgetauscht, Protokolle erstellt. Sowohl zu den zwei ersten Kernfragen des Dialogs – zur „Kultur des Sonntagsgottesdienstes“ und der „Glaubensverkündigung in einer säkularen Gesellschaft“ – als auch zu weiteren Themen, die die Teilnehmer einbrachten.
„Der Auftakt ist gemacht und auf einen guten Weg gebracht“, urteilt nun Elisabeth Eicke. Die Vorsitzende des Diözesanrates ist auch Mitglied der Steuerungsgruppe für den Dialogprozess. „Trotzdem sind wir erst am Anfang“, betont Elisabeth Eicke. Ein Weg des Dialogs kann nur über den Aufbau von Vertrauen gehen: „Das passiert nicht von heute auf morgen.“ Zudem sei der Dialog auch ein geistlicher Prozess, stellt die Vorsitzende des Diözesanrates hinaus: „Es geht um Gott und seine Offenbarung in dieser Welt, es geht um unser Zeugnis als Schwestern und Brüder in Jesus Christus.“ Das Gespräch darüber müsse gemeinsam erlernt werden.
Nach der Sommerpause wird nach den Worten von Elisabeth Eicke der Dialogprozess ausgeweitet. Zum einem in Richtung der Pfarrgemeinden und Verbände: „Das ist unbedingt erforderlich.“ Sie setzt darauf, dass nach den Gesprächen in den Dekanatspastoralräten der Dialogprozess auch in Pfarreien getragen wird.
Zudem wird das Bistum einen Internetauftritt zum Dialogprozess einrichten: „Dort können die Themen und Ansichten eingebracht werden, die den Katholikinnen und Katholiken im Bistum unter den Nägeln brennen.“ Das Internetforum sei nicht auf die beiden bisherigen Leitfragen beschränkt.
„Wo und wie wird die Kirche gebraucht?“
Ohnehin wird durch den anstehenden zweiten Dialogtag mit Vertretern des Priester- und Diözesanrats und der Abteilungsleiter am 3. Oktober der Dialog thematisch ausgeweitet: „2013 wird es vor allem um die caritative-diakonische Aufgabe der Kirche gehen, um die Frage, wo und wie Kirche gebraucht wird“, erläutert Elisabeth Eicke.
Die zukunftsgerichtete diakonische Arbeit wird auch im Schwerpunkt des zweiten bundesweiten Dialogforum der deutschen Bischofskonferenz stehen: Bischof Norbert Trelle hat die gut 300 Laien und Priester aus allen Diözesen für den 14. und 15. September nach Hannover eingeladen. „Eine gute Idee, mal nicht in die traditionell katholischen Gebiete im Süden oder Westen Deutschlands zu gehen“, findet Elisabeth Eicke. Denn so gibt es die Chance, den Blick auf ein Bistum in der Diaspora zu richten: „Das wird den bundesweiten Prozess voranbringen.“ Das Treffen steht unter dem Leitwort: „Die Zivilisation der Liebe – unsere Verantwortung in der freien Gesellschaft.“
Rüdiger Wala
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