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09.06.2011

KiZ-Tipp: Russisch-orthodoxe Kirche im Gifhorner Mühlenmuseum

Überall glitzert es golden

Eine Weltreise an einem Tag – und zwar alles zu Fuß. Das ist möglich! Für Ina Funk beginnt sie in Griechenland. Weiter geht es über Portugal nach Spanien und Holland und endet schließlich in einer russisch-orthodoxen Kirche. Kommen Sie doch mit!

 Ina Funk [1]
In Deutschland ist sie einzigartig: die russisch-orthodoxe Kirche im Gifhorner Mühlenmuseum.  Foto: Ina Funk

Gifhorn (if). Die Sonne strahlt vom azurblauen Himmel auf die weiß gekalkte Wand der Windmühle. Sonnenbrillen-Wetter! Ich bin in Griechenland – allerdings nur gefühlt, denn geografisch bin ich in Gifhorn. Genauer gesagt im Internationalen Mühlenmuseum. Hier reihen sich elf Mühlen aus verschiedenen Ländern aneinander.

In die meisten kann ich sogar hinein. Informationstafeln erzählen hier von dem Leben und Arbeiten in der jeweiligen Mühle. Alle Mühlen sind landestypisch eingerichtet, das Außengelände mit passenden Pflanzen dekoriert. So weht mir bei der kleinen Mühle aus der Provence ein süßlicher Lavendelduft entgegen. Die Illusion einer Reise ist fast perfekt.

Mein eigentliches Reiseziel ist die einzige russisch-orthodoxe Holzkirche Deutschlands. Sie steht am Ende des Mühlenmuseums auf einem kleinen Hügel. Ihre goldenen und blauen Kuppeln sind schon von Weitem zu sehen.

Horst Wrobel, der Besitzer und Betreiber des Museums, hat sie, wie auch die Windmühlen, erbauen lassen. Das Vorbild zu dieser Kirche sah der gelernte Dekorateur bei dem Besuch eines Freilicht-Museums in der Nähe von Moskau. Eigentlich war er auf der Suche nach einem passenden Modell für seine Windmühlensammlung, doch das Gotteshaus faszinierte ihn. Die Mühlen sorgen für das leibliche Wohl, die Kirche für das seelische, so Wrobel.

1995 kommt der Moskauer Patriarch Aleksij II. nach Gifhorn, weiht sie dem heiligen Nikolaus. An Sonn- und Feiertagen werden hier regelmäßig Gottesdienste gefeiert. Der Altar ist mit vergoldeten Ikonenbildern geschmückt. Nur spärlich ist der Kirchenraum beleuchtet. Dadurch wirken die Gemälde noch eindrucksvoller. Die rötlichen hölzernen Wände, Fußböden und Decken geben dem Raum eine behagliche Atmosphäre, dämpfen zudem die Akustik.

Über eine sehr schmale Treppe steige ich dann vom Kirchenraum in die Schatzkammer hinab. Auch hier glitzert es golden: Gewänder, Kronen, Kreuze und liturgische Geräte sind ausgestellt. Beeindruckend. Da lohnt sich auch der kleine Extra-Eintritt.

 

Kontakt: 

Internationales Mühlenmuseum, Bromer Straße, Gifhorn, Telefon: 0 53 71/5 50 50, Internet: www.muehlenmuseum.de [2]. Geöffnet ist vom 15. März bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr, im November nur für Gruppen nach Vereinbarung. Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 Euro, Kinder 4 Euro, Schüler ab 16 Jahren 6 Euro, für die orthodoxe Kirche zudem für Erwachsene 2,50 Euro, Kinder  1,50 Euro.

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Verweise
[1] http://www.bz1.bistumspresse-zentralredaktion.de/sites/bz1.bistumspresse-zentralredaktion.de/files/images/kiz-tipps/gifhorn-holzkirche.jpg [2] http://www.muehlenmuseum.de