27.09.2012
Herbstvollversammlung der Laienvertretung
Diözesanrat bewertet Dialogprozess
Der zweite Dialog-Tag im Bistum am 3. Oktober wirft seine Schatten voraus: Wie haben sich die Gespräche in den Dekanatspastoralräten ausgewirkt? Ein Thema bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrates im St. Jakobushaus in Goslar.
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Zahlreiche Eindrücke zum Stand des Dialog-Prozesses im Bistum sammelten die Mitglieder des Diözesanrates auf Stellwänden. Foto: Wala |
Vertreter der Bistumsleitung – darunter auch Bischof Norbert Trelle – haben in den Monaten vor den Sommerferien alle 17 Dekanate besucht. Gut 700 Interessierte nahmen an den Treffen mit den Dekanatspastoralräten teil. Was haben diese Abende gebracht? Ganz subjektive Eindrücke wurden auf der Versammlung des Diözesanrates gesammelt. Die Stellwände mit Kommentaren und Anmerkungen hätten beinahe nicht ausgereicht.
Das Fazit ist durchaus gemischt
Das Fazit ist durchaus gemischt. „Wir sind jetzt wohl in der Mühe der Ebene“, macht ein Mitglied geltend – und erntet Zustimmung. Bei allen, zum Teil durchaus scharf geführten Auseinandersetzungen an den Abenden gebe es keine Alternative zu dem nun eingeschlagenen Weg. Unterm Strich hatten sich die Abende als vertrauensbildende Maßnahme bewährt – auch wenn bei Weitem nicht alle Erwartungen erfüllt werden konnten.
Vor allem müssen am 3. Oktober, wenn nach einem Jahr wieder der Diözesanrat und Priesterrat mit der Bistumsleitung beraten, gemeinsam Antworten auf die beiden von Bischof Trelle ausgegebenen Fragen gegeben werden: „Wie kann die Kultur des Sonntagsgottesdienstes auch angesichts der weiter geringer werdenden Zahl der Priester gestaltet werden?“, war die eine Frage. „Wie kann die katholische Kirche mit ihren Gemeinden und Einrichtungen als Ort der Glaubensverkündigung in einer säkularen Gesellschaft präsent sein?“, die andere.
Zudem habe sich gezeigt, dass der Dialog dringend über die Grenzen von Gemeinde und Dekanat ausgeweitet werden muss. Die Vorgabe, kirchliche Verbände und weitere Interessierte erst in einem zweiten und dritten Schritt einzubeziehen, sollte noch einmal überdacht werden, hieß es. Denn sonst reden wieder nur Gremienvertreter miteinander.
Ein weiterer Schwerpunkt der Vollversammlung: Überlegungen des Bischöflichen Generalvikariates zu veränderten Verwaltungsstrukturen in Kirchengemeinden. „Wir stehen da erst ganz am Anfang“, betont Dr. Markus Güttler auf der Versammlung. „Durch die Zusammenführung von Pfarrgemeinden sind die Anforderungen für Pfarrer, Kirchenvorstände und Rendanten deutlich gestiegen“, betont der persönliche Referent des Generalvikars.
Eigenständigkeit bewahren, von Verwaltung entlasten
Zudem sei die Aufgabenverteilung zwischen Dekanatsredanturen, ehrenamtlichen und einigen wenigen hauptamtlichen Rendanten geschichtlich gewachsen. „Wir stehen nun vor der Herausforderung, die Eigenständigkeit der Kirchengemeinden zu sichern, aber gleichzeitig durch eine bessere Verwaltung Pfarrer und Kirchenvorstände zu entlasten“, sagt Güttler.
Ein Vorschlag: Je nach Größe wird einer oder mehreren Pfarreien ein Verwaltungsleiter zur Seite gestellt – als Anlaufstelle für alle Fragen. Für den Bereich der Finanzbuchhaltung (zwei Drittel der Aufgaben einer Redantur) könnte ein zentrales Dienstleistungszentrum eingerichtet werden: „Es sind aber wirklich nur erste Ideen.“ Der Diözesanrat begrüßt die ersten Überlegungen. Jedoch müsse die Unterstützung vor Ort immer Vorrang vor zentralen Lösungen haben.
Rüdiger Wala
Weitere Informationen von der Herbstvollversammlung:
- Ein spirituelles Abenteuer ... dazu lädt der Diözesanrat der Katholiken Interessierte ein – und zwar für Samstag, 6. Oktober, in die Seminarkirche Hildesheim (Brühl 16). Leitgedanke: „Christ sein – gefällt mir. Dir auch?“ Beginn ist um 10, Ende gegen 16 Uhr. Zum Programm will die Vorbereitungsgruppe vorab nichts verraten. Nur so viel: Der Austausch über den Glauben und seine Feier wird ungewöhnlich sein. Ein Abenteuer eben ... Anmeldung beim Diözesanrat
- Der neue Auftritt des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Hildesheim wurde während der Herbstvollversammlung freigeschaltet. Unter der Adresse www.dioezesanrat-hildesheim.de [2] informiert die oberste Laienvertretung des Bistums künftig über Neuigkeiten, Positionen und Veranstaltungen. Aktuell wird beispielsweise für das „spirituelle Abenteuer“ in der Hildesheimer Seminarkirche und das Fest für die Ehrenamtlichen der Dekanate Lüneburg, Celle und Wolfsburg-Helmstedt geworben. Aber es findet sich natürlich auch Grundsätzliches zu Aufgaben, Struktur und Mitgliedern des Rates.
- Monika Feld ist neue Vertreterin der Berufsgruppe der Gemeindereferentinnen im Diözesanrat. Die 51-jährige Mutter von zwei erwachsenen Töchtern arbeitet in der Gemeinde St. Augustinus in Hannover. Monika Feld ist Nachfolgerin von Ursula Kropp, die aus dem Dienst des Bistums Hildesheim ausgeschieden ist.
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