Bistumsdelegation fährt in "Asse" ein
Der Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle, hat mit einer mehrköpfigen Bistumsdelegation die Schachtanlage Asse II bei Remlingen besucht und sich ein Bild vom Zustand der dort eingelagerten radioaktiven Abfälle gemacht.
Zum Jahreswechsel machte das Atommülllager „Asse II“ bei Remlingen wieder Schlagzeilen: Ein interner Vermerk des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) an das Bundesumweltministerium war der Presse zugespielt worden. Der Inhalt: Bergbauexperten der Behörde stellen infrage, ob die Bergung des Atommülls wegen des Zeitdrucks noch machbar ist. Denn das Bergwerk ist marode.
Darum geht es: 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Atommüll lagern in 750 Meter beziehungsweise 500 Meter Tiefe in den ehemaligen Salzbergwerk. Und dieses Bergwerk droht abzusaufen – und durch den Gebirgsdruck einzustürzen. Täglich dringen 12 Kubikmeter Wasser ein. Seit Sommer 2009 arbeitet ein Untersuchungsausschuss im Niedersächsischen Landtag daran, die Pannen rund um das Atommülllager im Landkreis Wolfenbüttel aufzuklären.
Ebenfalls seit 2009 trägt das BfS die Verantwortung für die Asse. Auftrag der Behörde: Sorge für die größtmögliche Sicherheit bei der Stilllegung der Grube zu tragen. Diese Langzeitsicherung sei nur bei der Rückholung des Atommülls zu gewährleisten, erklärte das BfS Anfang 2010. „Und daran hat sich nach jetzigen Kenntnisstand nichts geändert“, erklärt BfS-Präsident Wolfgang König beim Besuch einer Delegation des Bistums Hildesheim, an deren Spitze Bischof Norbert Trelle steht. Ein Blick unter Tage.
Texte/Fotos: Rüdiger Wala